Trans­port­mög­lich­kei­ten für eine SAP HANA Da­ten­bank

Ne­ben den gäng­igen Trans­port Tools von SAP, z.B. das er­wei­ter­te Change and Trans­port Sys­tem (CTS+) oder die Trans­ak­tion SCTS_HTA in ABAP, bie­tet auch Mi­cro­soft ei­ne Trans­port­mög­lich­keit für die SAP HANA Da­ten­bank an. In die­sem Blog­bei­trag wird das Trans­port Tool MS Azure Pipe­lines für die SAP HANA Da­ten­bank tech­nisch grob prä­sen­tiert. Des Weiteren wird die Mög­lich­keit der In­­te­gra­tion von wei­te­ren MS Azure Tools (MS Azure Boards, MS Azure Repos und MS Azure Test Plans) für ein er­folg­rei­ches Pro­jekt­ma­nage­ment eben­falls kennt­lich ge­macht.

Ein­schrän­kun­gen von CTS+ und SCTS_HTA

Ein Nach­teil von dem Tool er­wei­ter­tes Chan­ge and Trans­port System (CTS+) ist, dass bei einem Transport alle Ent­wick­lungs­ob­jek­te in ei­ner Delivery Unit transportiert werden. Es ist nicht möglich einzelne Ent­wick­lungs­ob­jek­te, die im selben Paket liegen, aus einer De­li­very Unit zu entfernen. Al­so wer­den ent­we­der alle Ent­wick­lungs­ob­jek­te ei­nes Pa­kets trans­­por­tiert, welches einer Delivery Unit zu­ge­ordnet ist, oder gar keine. Der Nachteil von SCTS_HTA ist, dass hier ein ABAP-Sys­tem benötigt wird, da bei der Syn­chro­ni­sie­rung mit der Transaktion SCTS_HTA die aus­gewählten SAP HANA Objekte und Pakete aus dem SAP HANA Re­pository in das HTA-Re­po­sitory in ABAP übertragen und einem Trans­port­auftrag hinzugefügt werden.

Al­ter­na­ti­ve zu CTS+ und SCTS_HTA

In den meisten Fällen findet das Deployment auf der SAP HANA Datenbank im Rahmen ei­nes Pro­jekts statt, da so ein Pro­jekt mittels eines Projektmanagement Tools überwacht, gesteuert und ge­testet werden muss. Mi­cro­soft bietet für das Pro­jekt­management, De­ploy­ment und Testen die nö­tige Software un­ter einem Dach an. Für das Pro­jekt­ma­nage­ment steht die MS Azure Boards zur Ver­fü­gung und die MS Azure Test Plans deckt das Testen in einem Projekt ab. Die Kombination aus MS Azure Repos und MS Azure Pipelines wird für das Deployment verwendet.

Trans­port­kon­zept mit MS Azure Pipe­lines

Für den Trans­port wer­den so­ge­nann­te MS Azure Re­pos aus MS Azure Pipe­lines kon­su­miert. Die MS Azure Re­pos ste­llen in die­sem Kon­text die SAP HANA Work­spa­ces dar, d.h. pro SAP HANA Sys­tem wird ein Branch in MS Azure Re­pos er­stellt. So­mit ist für die­se Va­rian­te von Mi­cro­soft Azure Re­po­si­to­ry Bran­ches pro SAP HANA Sys­tem not­wen­dig. Die Bran­ches spie­geln die Da­ten­bank­ob­jekt­ver­sio­nen der je­wei­li­gen SAP HANA Da­ten­bank­ob­jek­ten wider. Der Trans­port­fluss von der Ent­wick­lungs­­branch bis zum Pro­duk­tiv­branch kann mi­ttels Mi­cro­soft Tools auf­ge­baut wer­den. Dies wird in der fol­gen­den Gra­fik ge­zeigt.

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Die Ent­wick­lung fin­det wei­ter­hin wie ge­wohnt auf dem Ent­wick­lungs­sys­tem statt. So­bald die Ent­wick­lung fer­tig ist, wird sie von der oder dem je­wei­li­gen Ent­wick­ler:in in den Ent­wick­lungs­branch hoch­ge­la­den. Das Hoch­la­den kann mit der Ver­sions­kon­tro­lle Soft­ware Git er­fol­gen. Der nächs­te Schritt ist die Ent­wick­lung via ei­nes Pull Re­quests in den Qua­li­täts­branch zu trans­por­tie­ren. Ein Pull Re­quest wird für das Trans­por­tie­ren von Ob­jekt­ver­sio­nen von ei­nem Quell Branch zu ei­nem Ziel Branch ver­wen­det.

De­ploy­ment auf den Sys­temen

Zuerst muss der Pull Re­quest von der oder dem Auf­trag­ge­ber:in ge­neh­migt wer­den. Nach­­dem der Pull Re­quest ab­ge­schlo­ssen ist, lan­det die Ent­wick­lung in dem Qua­li­täts­branch und im An­schluss wird die MS Azure Pipe­line ge­tri­ggert und das De­ploy­ment auf dem Qua­li­täts­sys­tem durch­ge­führt. Das De­ploy­ment auf dem Qua­li­täts­sys­tem er­folgt über ei­nem Ser­ver (z.B. MS Ser­ver), auf dem ein:e tech­ni­sche:r Be­nu­tzer:in (Agent) exis­tiert, der oder die das De­ploy­ment auf der SAP HANA Da­ten­bank mit Hil­fe der Soft­ware regi.exe durch­führt. Je­doch ist für die Ak­ti­vie­rung der Da­ten­bank­ob­jek­te auf dem SAP HANA Sys­tem ist ein:e tech­ni­sche:r Da­ten­bank­be­nu­tzer:in mit ent­sprech­en­den Da­ten­bank­be­rech­ti­gun­gen not­wen­dig. So­bald alle Da­ten­bank­ob­jek­te auf dem Test­sys­tem er­folg­reich ak­ti­viert wurden, wird das De­ploy­ment auf Qua­li­tät ge­prüft. Wenn die Test­fä­lle auf dem Qua­li­täts­sys­tem er­folg­reich aus­ge­führt wor­den sind, kann die Ent­wick­lung zum Pro­duk­tiv­branch tran­spor­tiert wer­den. Der Trans­port er­folgt wie­der mit ei­nem Pull Re­quest, das De­ploy­ment auf dem Pro­duk­tiv­sys­tem ge­schieht a­na­log zum Test­sys­tem. Nach­­dem De­ploy­ment auf die pro­duk­ti­ve SAP HANA Da­ten­bank ist die Live­setzung ei­ner Ent­wick­lung ab­ge­schlo­ssen.

Fazit

Das Trans­por­tie­ren mit MS Azure Pipe­lines ist so­wohl für SAP HANA XS Cla­ssic Da­ten­bank­ob­jek­te als auch für SAP HANA XS Ad­vanced App­­li­ka­tio­nen ge­eig­net. Falls auf der SAP HANA Da­ten­bank ei­ne An­wen­dung läuft, die so­wohl XSC als auch XSA be­nö­tigt, braucht man so­mit nur ein Tool für die bei­den SAP HANA XS Ver­sio­nen. Für die Trans­por­te von SAP HANA XSA An­wen­dun­gen ist ne­ben MS Azure Pipe­lines ei­ne zu­sätz­li­che Soft­ware nö­tig, wie z.B. das MBT Tool.

Verfasst von Veli Hasanca

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